Der hauptamtliche Erste Stadtrat, Benjamin Schaaf, teilte den Fraktionen der Langenselbolder Stadtverordnetenversammlung in einem Schreiben mit, dass der Haushaltsplan für 2025 wegen fehlender verlässlicher Zahlen nicht mehr in diesem Jahr dem Parlament zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt werden könne.
Absehbar sei jedoch bereits jetzt, dass den Gürtel sehr eng geschnallt werden müsse. Unter anderem auch, weil die Mittelzahlungen vom Land Hessen geringer ausfallen würden als im letzten Jahr. Dazu steht allerdings eine Mitteilung des Landes Hessen im Widerspruch, nach der das Land im kommenden Jahr 200 Millionen € mehr als im Jahr 2024 den Kommunen zur Verfügung stellen will.
Weil den Freien Wählern (FW) das Schreiben des 1. Stadtrates relativ pauschal erschien und auch der Aussage des Landes entgegen steht, haben sie zunächst das Gespräch mit dem Ersten Stadtrat gesucht. Leider vergeblich. Nun soll mit einer Anfrage in der Stadtverordnetenversammlung am 09.Dezember der momentane Stand der Finanzplanung und der aufgeschlüsselten Verschuldung der Stadt in Erfahrung gebracht werden.
Die Freien Wähler können nicht verstehen, warum der Erste Stadtrat in einer schwierigen Finanzsituation der Stadt nicht frühzeitig das Gespräch mit den Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sucht. „Schließlich,“ so die FW-Fraktionsvorsitzende Christiane Kapp, „muss die Stadtverordnetenversammlung den Haushaltsplan beschließen. Je früher die Stadtverordneten mit der Realität der Finanzsituation konfrontiert werden, desto eher können sie Sparvorstellungen und Sparvorschläge entwickeln. Der Haushalt der Stadt Langenselbold ist schließlich kein Ein-Mann-Job.“